Grand Teton 

 Nach dem ich Salt Lake City schweren Herzens verlassen müsste geht es nun weiter, wieder ein National Park und wieder einer der sich mehr als lohnt. Aber der Reihe nach. Von Salt Lake City geht es nun in ein Hostel beim Grand Teton National Park, das den klangvollen Namen „The Hostel“ trägt. Eine der bezahlbaren Unterkünfte rund um den Nationalpark und definitiv eine Empfehlung wenn man in der Gegend ist. Hier gibt es alles was das Herz begehrt und natürlich den Grand Teton National Park um die Ecke. In diesen geht es jetzt zu erst mal und er ist überragend. Sehr bergig zwar aber für Wanderungen genau richtig. Da ich mal wieder verpennt habe geht es am ersten Tag nur auf einen kurzen Trail am Phelbs Lake entlang. Zuerst einen Berg hinunter von dem aus man einen hervorragenden Blick auf den See hat. Dann geht es um den See herum der mit klarem Gebirgswasser gefüllt ist. Irgendwann treffe ich eine Gruppe die von einem etwa fünf Meter hohen Felsen in den See springen, auch das ein muss bei diesem heißen Wetter. Aber als es dann anfängt zu dämmern muss ich weiter, da ich nicht zwingend einem Bären begegnen will, vor allem da ich noch kein Bärenspray gekauft habe. Also zurück zum Auto und in das Hostel. Hier gibt es Mac and Cheese aus der Mikrowelle und ein paar Runden Billard bevor es ins Bett geht.

Am nächsten Tag dann etwas früher in den Park. Heute geht es zum Jenny Lake und ein Stück am String Lake entlang. Beide Seen sind wunderschön und haben sich schon nach dem ersten Moment total gelohnt. Doch dann geht es weiter hinauf in die Berge zum Inspiration Point und nach dem ich den Punkt erreicht habe bietet sich mir eine wunderschöne Aussicht über den Jenny Lake. Alleine hier her hat es sich schon mehr als gelohnt, doch wie es der Zufall will treffe ich ein Pärchen aus Kanada die mich einladen ein Stück mit ihnen den Cascade Canyon entlang zu wandern. Kurz darauf geht es schon in den Canyon entlang an einem malerischen Bergfluss und gelegentlichen kleinen Wasserfällen. Es ist ein weiterer Weg als ich gedacht habe ( Meilen zu Kilometer umrechnen ist nicht zwingend meine Stärke) aber es ist dann doch irgendwann geschafft. Und auch hier sei gesagt das es sich sehr gelohnt hat. Doch da es auch hier wieder dämmert muss ich zurück, trotz neu erworbenem Bärenspray habe ich keine Lust einem in die Arme zu rennen. Doch eine Sache ist auf dem Weg noch unbedingt zu erledigen, nämlich kurz in den Fluss zu springen, das Wasser ist eisig, aber genau das was man nach einer Wanderung braucht. So geht es dann erfrischt ins Tal. Am Ende der Strecke verabschiede ich mich von meinen Wandergefährten und für mich geht es wieder ins Hostel, wo es nach einer kurzen Runde Billard und Abendessen ins Bett geht.

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Der dritte Tag steht dann im Zeichen der kurzen Wanderung, also eigentlich. Denn in der Praxis treffe ich ein frisch verlobtes Paar aus Texas die genau wie ich am Two Ocean Lake wandern wollen und so wandern wir zusammen. Wir beschließen zum Great Overview Point zu laufen welcher wie der Name schon sagt wohl einen guten Überblick bieten soll. Dort hoch ist schon nochmal ein ganzes Stück zu laufen, aber als ich dann oben bin muss ich sagen, die Beschreibung hat nicht gelogen. Der Blick ist faszinierend und man sieht den Two Ocean Lake, den Emma Mathilda Lake sowie die Tetons (die Berge nach denen der National Park heißt). Es geht weiter wieder zurück Richtung Parkplatz, was eochmal circa 10 Kilometer sind. Unterwegs unterhalte ich mich mit dem Pärchen über Gott und die Welt, wie Amerikaner Deutschland sehen, wie ich die USA sehe, Politik, Philosophie und sonst auch irgendwie alles über das man sich unterhalten kann kommen auf der doch länger als geplanten Wanderung auf den nichtvorhandenen Tisch. Ab und an schaut man etwas paranoid über die Schulter, die „Achtung Bären“ Schilder tun ihren Zweck und man ist immer ein bisschen vorsichtig um dem Bären nicht in die Klauen zu laufen. Nachdem ich das Auto wohlbehalten erreicht habe, werden noch E-Mail Adressen ausgetauscht. Danach geht es für mich zu meiner letzten Nacht im Hostel, bevor es am nächsten Tag zur nächsten Station meines Roaftrips geht.

Der Grand Teton National Park ist also ein wunderschöner Park, der für jeden etwas bietet, sei es zum Wandern oder um einfach nur am See zu sein und zu baden, keiner kommt hier zu kurz. Es empfiehlt sich aber die Wege die man Wandern will vorher auf der Karte auszusuchen da der Park rießig ist die Karten hierfür gibt es auf der Website des Nationalparks. Auch das Bärenspray darf nicht fehlen, auch wenn es nicht gerade günstig ist. So einem Grizzly ohne eines zu begegnen stelle ich mir nur halb so spaßig vor, aber das sollte niemand vor dem Park abschrecken es lohnt sich auf jeden Fall. Das Hostel „The Hostel“ ist wie schon gesagt eine klare Empfehlung, hier hat man alles was das Herz begehrt, wenn man nicht das 5 Sterne Hotel erwartet. Also nochmal Daumen hoch für den Grand Teton National Park.